Trotz der Bedenken vieler Autoenthusiasten, dass selbst Rolls-Royce dem industriellen Wettlauf um ultraluxuriöse, hochprofitable Crossover erliegen könnte, hat sich das Cullinan-Modell als wahre Erfolgsgeschichte erwiesen.
Selbst der hoch respektierte und zurückhaltende Rolls-Royce Cullinan Series II ist nicht der Aufmerksamkeit des deutschen Ateliers Keyvany entgangen. Das neue Projekt Hayula II ist ein weiteres Beispiel dafür, dass selbst Luxusikonen als Plattform für Experimente am Rande des Extravaganten dienen können.
Anfangs schien es, dass der Cullinan, das erste SUV der Marke, einfach ein Versuch von Rolls-Royce sein würde, mit der Mode Schritt zu halten. Doch es kam anders: Das Modell erlangte schnell den Status eines der begehrtesten Luxus-SUVs.
Seit seinem Debüt im Jahr 2018 hat es seine Position auf dem Markt souverän behauptet. Gebaut auf der firmeneigenen Architecture of Luxury-Plattform, teilt der Cullinan seine Architektur mit dem Ghost, Phantom VIII und dem elektrischen Spectre, was ihn nicht nur komfortabel, sondern auch technologisch präzise macht.
Unter der Haube befindet sich ein klassischer 6,75-Liter-V12 mit Twin-Turboaufladung, typisch für die Marke. Selbst in der "normalen" Version erreicht die Leistung 563 PS, während die Black Badge-Version 591 PS hat. Das neueste Update, Series II genannt, brachte subtile, aber bemerkenswerte Veränderungen.
Äußerlich trägt das Modell ein neues Design für die Front mit C-förmigen LED-Tagfahrlichtern, leicht vergoldeten Lufteinlässen und einer aktualisierten Grafik der Rückleuchten. Die Aktualisierung ermöglichte es dem Cullinan, seine Relevanz und Position im Segment der ultraluxuriösen SUVs trotz wachsender Konkurrenz zu wahren.
Das Interesse am Modell bleibt nicht nur von Seiten der Kunden, sondern auch von den Anpassern bestehen. Darunter ist Keyvany, ein deutsches Tuning-Atelier, das die Autowelt bereits häufig mit seinen provokativen Projekten überrascht hat. Im Gegensatz zum bekannteren Mansory handelt Keyvany etwas weniger aggressiv, aber dieses "weniger" ist ziemlich relativ.
Ihre neueste Arbeit, Hayula II, basiert offenbar auf dem Cullinan Black Badge und zeichnet sich durch eine visuelle Aggression aus, die schwer zu ignorieren ist. Die Front erhielt graue Einsätze, eine aggressive Textur des Kühlergrills sowie einen durchgehenden LED-Streifen mit dekorativen "Flügeln". All dies wird durch leuchtend orangefarbene Akzente ergänzt, die einen visuellen Kontrast zu den anderen Elementen des Äußeren schaffen.
Rund um das Auto befinden sich Radlaufverbreiterungen und neue Widebody-Stil-Seitenschweller. Das Raddesign korrespondiert mit der Form der Rotiform Aerowheels und vermittelt visuell Dynamik und betont die neue Karosserieform. Das Heck ist ebenfalls reichhaltig ausgestattet: falsche Lufteinlässe, zwei Ebenen von Spoilern, ein großer Diffusor im Formel-1-Stil und doppelte quadratische Endrohre auf beiden Seiten. Anstelle des traditionellen RR-Emblems ziert nun das Logo von Keyvany in seinen charakteristischen Schwarz-Orangefarben die Karosserie.
Auch der Innenraum wird vermutlich nicht ohne Änderungen geblieben sein, obwohl er bislang nicht öffentlich gezeigt wurde. Da das Fahrzeug für den Showroom von Exotic Cars in Dubai vorbereitet wurde, wäre es naiv, Bescheidenheit im Finish zu erwarten.
Ob einem dieser Ansatz gefällt, ist eine Frage des Geschmacks. Doch eines ist klar: Selbst solch ein Luxusmonument wie das Cullinan Series II kann in ein Kunstobjekt verwandelt werden, das Reaktionen zwischen Bewunderung und Schock auslöst. Und genau das könnte das Ziel von Keyvany gewesen sein.