Geheimnisvolle Autos, Länder, die es nicht mehr gibt. Sowjetische Autos waren, trotz schwieriger Zeiten, im Ausland gefragt, wurden in Dutzende von Ländern exportiert und einige wurden sogar zu Symbolen der Ära.
Die Automobilindustrie der Sowjetunion bleibt für viele von uns ein Rätsel, und manche wissen überhaupt nichts darüber. Aber dennoch waren einige sowjetische Autos auf der weltweiten Automobilbühne durchaus gefragt. Bis 1975 erreichte die Zahl der aus der UdSSR exportierten Autos fast 400.000 Einheiten, was als hohes Interesse ausländischer Verbraucher betrachtet werden kann.
Dieses Auto, nach dem Vorbild des Plymouth Deluxe (1941) gestaltet, wurde 1946 vorgestellt und erhielt seinen Namen zu Ehren des Sieges im Zweiten Weltkrieg. Bereits 1947 wurden die ersten fünftausend Autos in europäische Länder verschickt. Stellen Sie sich ein Land vor, das komplett in Kriegsruinen liegt, wo es überhaupt keine Automobilproduktion gibt, und ein einfacher Bürger sich nicht nur kein Auto leisten konnte, sondern nicht einmal davon träumen konnte. Aber lassen wir die Polemik beiseite: Der „Pobeda“ konnte natürlich mit europäischen Marken konkurrieren, bot er doch einen geräumigen Innenraum, einen großen Kofferraum und eine ruhige Fahrt. Doch es war noch weit entfernt von Mercedes-Benz 170, BMW 321 und 336 sowie Opel Olympia und Opel Kapitän. Es sei darauf hingewiesen, dass der Preis des Autos erschwinglich war. In den skandinavischen Ländern wurde dieses Auto besonders populär – es wurde häufig als Taxi genutzt.
1956 begann in der UdSSR im Gorki-Autowerk die Produktion des GAZ-21 „Volga“ – ein Auto, das schnell zum Inbegriff der sowjetischen Autoindustrie und Symbol für Wohlstand wurde. Das Design und verschiedene Elemente des Autos wurden vom Ford Mainline/Customline (1952–1954-Jahre) inspiriert, einige Innenraumelemente und die Karosseriesilhouette erinnerten an den Chevrolet Bel Air 1954 oder den Plymouth Savoy 1954. Wie das geschehen konnte, ist unklar, aber Tatsache bleibt: Zwei Jahre später, auf der Brüsseler Messe, erhielt das Modell die höchste Auszeichnung – den Grand Prix. Es sei angemerkt, dass in dieser Zeit in der Sowjetunion ein kritischer Mangel an Fahrzeugen herrschte. 1958 begann der Export der „Volga“, der 75 Staaten umfasste, wobei speziell für den britischen Markt Modelle mit Rechtslenkung produziert wurden. Besonders beliebt waren Autos mit zweifarbiger Lackierung. Für Käufer mit hohen Ansprüchen wurden verbesserte Varianten angeboten: Eine Vielzahl von verchromten Elementen und eine Premium-Verkleidung unterstrichen den Status des Besitzers und verliehen dem Auto besonderen Schick.
Die legendäre LADA-1600 war eine modernisierte und angepasste sowjetische Version des Fiat 124 mit allmählichen Verbesserungen im Design und in der Technik. Es ist keine direkte Kopie, aber das Auto wurde auf italienischer Plattform gebaut. In der Zeit von 1975 bis 2005 wurde das Modell in großen Serien produziert und erlangte den Ruf eines der meist hergestellten Autos, nicht nur in der UdSSR, sondern auch außerhalb ihrer Grenzen. Außerhalb der UdSSR war sie als LADA-1600 bekannt. Für Kanada wurde eine spezielle Modifikation mit verstärkten Stoßstangen und integrierten Nebelscheinwerfern entwickelt, die an nordamerikanische Sicherheitsstandards angepasst war.
Das erste in der UdSSR eigenständig entwickelte und designte Auto, der Stolz des Landes – der Geländewagen UAZ-469. Dieses Auto ging schon 1973 in den Export, nur ein Jahr nach Beginn der Produktion in Uljanowsk. Das Modell fand besonderen Anklang in Italien, wo die Lieferungen bis 1999 andauerten. Für den europäischen Markt wurde das Auto modifiziert: Es wurden Peugeot-Dieselmotoren, Servolenkungen und dekorative Verkleidungen eingesetzt. Neben Europa wurde der UAZ-469 aktiv in Asien und Südafrika gekauft. Der UAZ-469 wurde ursprünglich als militärischer Geländewagen entwickelt. Seine Hauptaufgabe war es, die Mobilität der Armee und Sicherheitskräfte unter schwierigen Offroad-Bedingungen zu gewährleisten.
1977 stürmte die VAZ-2121 „Niva“ mit dem Emblem des Bootes auf den europäischen Markt und eroberte schnell 40 % des Geländewagensegments. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Auto eine originelle sowjetische Entwicklung darstellt. Der Wagen verkaufte sich hervorragend in Deutschland, Österreich, Island und Großbritannien. In England wurden zum Beispiel 45 Spezialversionen für den Transport der Bauleitung des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal bestellt. In 25 Jahren exportierte VAZ fast 500.000 Autos – doppelt so viele wie der gesamte Export aller sowjetischen Autos vor ihrem Erscheinen.