Alles über den Ladeluftkühler: Zweck, Position, Funktionsweise, Arten des Aggregats.
Früher wurde das Zwischenkühlsystem ausschließlich mit leistungsstarken Sportwagen in Verbindung gebracht. Heute findet man den Ladeluftkühler sogar in erschwinglichen Massenmodellen — unabhängig davon, ob sie mit Benzin oder Dieselkraftstoff betrieben werden. Wir gehen der Sache gemeinsam mit Auto30.com auf den Grund.
Ein Ladeluftkühler ist ein Bestandteil eines Turbomotors, der für die Kühlung der Luft zuständig ist, bevor sie in die Zylinder gelangt. Aufgrund seiner Lage zwischen dem Kompressor und der Drosselklappe wird er auch als Zwischenkühler bezeichnet.
Das klassische Design eines Ladeluftkühlers — ist ein Wärmetauscher nach Art eines Kühlers, ähnlich dem, der im Kühlsystem des Motors verwendet wird. Anstelle von Kühlflüssigkeit strömt jedoch komprimierte Luft hindurch, und die Rohre selbst sind deutlich breiter. Ansonsten sind Aufbau und Funktionsprinzip ähnlich.
Es gibt auch seltenere Lösungen — Luft-Flüssigkeits-Ladeluftkühler, in denen Öl als Wärmeträger verwendet wird. Beide Varianten werden wir separat betrachten.
Die Hauptaufgabe des Ladeluftkühlers — ist die Senkung der Temperatur der Druckluft, was zur Erhöhung der Mischungsdichte und zur Verbesserung der Verbrennungseffizienz beiträgt. Turbolader und Kompressoren komprimieren die Luft, bevor sie in den Motor gelangt. Dies ermöglicht eine Erhöhung des Sauerstoffvolumens in der Brennkammer, was bedeutet — es kann mehr Kraftstoff eingespritzt und mehr Leistung erzielt werden.
Deshalb sind alle modernen Turbomotorsysteme — sei es Benzin oder Diesel — unbedingt mit einem Ladeluftkühler ausgestattet.
Die Idee ist einfach: Je mehr Luft in die Zylinder gelangt, desto höher ist das Leistungspotenzial. Doch bei der Kompression erwärmt sich die Luft — das ist Physik. Und bei steigender Temperatur nimmt die Luftdichte ab, wodurch das Volumen weniger effizient wird. Daher wird die heiße Luft nach dem Kompressor zum Ladeluftkühler geleitet, wo sie abgekühlt und erneut verdichtet wird, bevor sie in den Ansaugtrakt gelangt.
Es gibt zwei Haupttypen von Ladeluftkühlern.
Dies ist die häufigste Variante. Konstruktiv ähnelt er einem Kühler mit zahlreichen Kühlrippen. Meistens wird er an der Vorderseite des Fahrzeugs installiert, wo er ständig einem entgegenströmenden Luftstrom ausgesetzt ist. Häufig ist er Teil eines "Sandwichs" aus Kühlern für das Kühlsystem, die Klimaanlage und andere Komponenten.
Manchmal werden solche Ladeluftkühler an nicht standardmäßigen Orten montiert — über dem Motor oder seitlich. In solchen Fällen sind besondere Kanäle vorgesehen, um die Luft zum Kühler zu führen.
Eine technologisch aufwendigere und teurere Variante. Hier ist der Ladeluftkühler ein geschlossenes System mit eigenem Kühlkreislauf. Anstelle von Luft zirkuliert spezielles Öl im System, das von einer Pumpe gefördert wird. Das Öl wird in einem kompakten Kühler abgekühlt und gelangt dann in den Wärmetauscher neben dem Saugrohr, wo es die Druckluft abkühlt.
Der Vorteil dieses Systems — ist die Kompaktheit. Es wird dort eingesetzt, wo kein Platz für die Installation eines klassischen Kühlers vorhanden ist.
Bei herkömmlichen Luft-Ladeluftkühlern kann das Hauptproblem ein Luftverlust sein. Der Grund — Korrosion von Aluminiumkomponenten, insbesondere bei älteren Fahrzeugen. Unter Bedingungen hoher Luftfeuchtigkeit oder bei Verwendung von Salzlösungen beschleunigt sich dieser Prozess. Die Zerstörung dünner Lamellen verschlechtert den Wärmeaustausch und die Kühleffizienz nimmt ab.
In Systemen mit Flüssigkeitskreislauf sind vielfältigere Störungen möglich: von Öllecks bis hin zu Ausfällen der Pumpe oder des Wärmetauschers. Solche Systeme werden jedoch hauptsächlich in Sport- oder modifizierten Fahrzeugen eingesetzt, bei denen die Nutzung sich erheblich vom alltäglichen Stadtverkehr unterscheidet.