E-Auto Xiaomi YU7 auf der Strecke in Brand geraten: Was war der Grund?
Während einer Probefahrt traten beim neuen elektrischen Crossover Xiaomi YU7 Max Probleme mit dem Bremssystem auf.

Während einer von Dongchedi organisierten Probefahrt auf der V1-Rennstrecke in Tianjin stieß der neue elektrische Crossover Xiaomi YU7 Max auf ein Problem mit seinem Bremssystem. Nach mehreren schnellen Runden überschritt die Temperatur der vorderen Bremsen 619°C, was zu Rauch aus den Radkästen und sogar einem kurzfristigen Brand der Bremssättel führte. Der Fahrer fuhr sicher in die Boxengasse und vermied dadurch schwerwiegende Folgen. Dieser Vorfall hat erneut die Frage nach den thermischen Belastbarkeitsgrenzen von Serienbremsanlagen in Elektrofahrzeugen unter extremen Belastungen aufgeworfen.
Xiaomi YU7 Bremsbeläge auf der Strecke in Brand: Offizielle Stellungnahme des Unternehmens
Eine hell orange-gelbe Flamme ist im Radinneren sichtbar
Xiaomi reagierte schnell auf den Vorfall im Rahmen einer Online-Fragerunde. Vertreter des Unternehmens erklärten, dass der Brand auf die organischen Komponenten in den wenig metallhaltigen Bremsbelägen zurückzuführen sei, die bei Temperaturen über 600°C kurzzeitig entflammen können. Dabei wurde betont, dass das Bremssystem selbst funktionsfähig blieb — es wurden keine Ausfälle oder Effizienzverluste festgestellt.
Ein wichtiger Faktor war, dass während des Tests der "Master Mode" mit der Funktion "Enhanced Energy Recovery" nicht aktiviert war. Dieser Modus ermöglicht eine Bremsenergierückgewinnung von bis zu 0,2G und reduziert die Belastung der mechanischen Bremsen erheblich, was hilft, die Erwärmung zu kontrollieren. Ohne seine Nutzung wurde die gesamte Energie nur durch Reibungskomponenten aufgezehrt, was zu Überhitzung führte.
Der YU7 Max ist ein ziemlich schwerer (2,3 Tonnen) und leistungsstarker Elektro-Crossover, der bei aggressivem Fahren extreme Anforderungen an die Bremsen stellt. Xiaomi hat deutlich gemacht, dass die Serienversionen ohne zusätzliche Vorbereitung nicht für Streckentests geeignet sind. Das Unternehmen empfiehlt Enthusiasten, die Bremsanlage (Beläge, Scheiben, Kühlung) im Vorfeld aufzurüsten und die Grenzen des Fahrzeugs genau zu studieren, bevor sie an solchen Veranstaltungen teilnehmen.
Dieser Fall macht ein allgemeines Problem moderner Elektrofahrzeuge deutlich. Serienmäßig verbauten Bremsbeläge (NAO oder wenig metallhaltig) sind für den Alltag und Komfort optimiert. Sie arbeiten zuverlässig bis 400°C, aber bei höheren Temperaturen beginnt die thermische Zersetzung der Materialien. Besonders kritisch wird es, wenn das Rekuperationssystem zur Schonung des Antriebsstrangs automatisch abschaltet und die gesamte Last auf die traditionellen Bremsen übergeht.
Für eine sichere Verwendung auf der Strecke raten Experten zum Wechsel auf Sportbeläge, die für 650–700°C ausgelegt sind, mit einem Reibungskoeffizienten von 0,4–0,5. Zusätzliche Upgrades wie belüftete Scheiben, hitzebeständige Flüssigkeit und geflochtene Leitungen tragen ebenfalls zur Verbesserung der Stabilität bei.
Im Zuge dieses Vorfalls verzeichnet Xiaomi weiterhin eine rekordverdächtige Nachfrage nach dem YU7. Allein in der ersten Verkaufsstunde gingen 289.000 Bestellungen ein, und binnen 18 Stunden wurden 240.000 Reservierungen gesperrt, was die Produktionskapazitäten bis Anfang 2027 nahezu erschöpfte. Das Werk in Peking arbeitet in zwei Schichten (F1- und F2-Linien) mit einer Gesamtjahreskapazität von 300.000 Fahrzeugen, während der F3-Bereich noch in Planung ist. Derweil überschreitet die Wartezeit für das SU7 Pro bereits 47 Wochen, und das Unternehmen hat die Regeln gegen den Weiterverkauf reservierter YU7-Modelle verschärft.
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