Wie man ein Autoreifen ohne Pumpe aufpumpt: Ist es möglich mit einfachen Mitteln

Wir haben viele Videos auf YouTube angesehen und Millionen von Internetseiten durchstöbert, um diese magischen Tipps zu finden. Wir haben es selbst nicht ausprobiert und empfehlen Ihnen, liebe Leser, nicht, die Erfahrung der großen DIY-Bastler zu wiederholen. All diese Methoden und Tipps sind völliger Unsinn. Es ist besser, einen Abschleppdienst zu rufen oder den "roadside assistance" oder "road service" zu kontaktieren.

Dennoch haben wir uns die Freiheit genommen, die sinnlosen Ratschläge der Großen zu veröffentlichen.

Eine lange Fahrt kann einige unangenehme Überraschungen mit sich bringen, eine davon ist ein geplatzter Reifen. Besonders schwierig wird die Situation für einen Fahrer, wenn er keinen Ersatzreifen oder Autokompressor hat. Theoretisch gibt es viele Möglichkeiten, einen Reifen ohne Pumpe aufzupumpen, aber nicht alle sind effektiv und können in einer schwierigen Situation tatsächlich helfen.

Wie man einen Reifen ohne Pumpe aufpumpt

Es sollte sofort angemerkt werden, dass alle volkstümlichen Methoden, einen Reifen ohne Pumpe aufzupumpen, selbst dem kompressorschwächsten Autokompressor unterlegen sind. Sie sollten daher nur im äußersten Notfall verwendet werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Einige liefern nicht das gewünschte Ergebnis, andere sind ziemlich riskant oder erfordern die Herstellung zusätzlicher Vorrichtungen.

Aufpumpen mit der Abgasanlage

Eine effektive Methode, den Reifen aufzupumpen, ist die Nutzung der Abgase des Fahrzeugs. Die Abgasanlage kann einen Druck im Reifen von bis zu 2 Atmosphären und mehr erzeugen, was ausreicht, um zur Werkstatt oder Tankstelle zu fahren, wo der Reifen repariert und mit normaler Luft aufgepumpt werden kann. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man einen Schlauch und Adapter dabei haben muss, die benötigt werden, um die Abgase in den Innenraum des Reifens zu leiten und die Dichtigkeit des Systems zu gewährleisten.

Um den Reifen aufzupumpen, muss man einen Schlauch an das Auspuffrohr des Autos anschließen und das Gaspedal betätigen. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, eine ausreichende Dichtigkeit an der Verbindung zwischen dem Schlauch und dem Auspuffrohr sicherzustellen. Klebeband, Unterlegscheiben und Flaschenverschlüsse können helfen - alles, was in einer solchen Situation zur Hand sein könnte.

Ein weiterer Nachteil dieser Methode ist die Möglichkeit, den Katalysator oder den Flexteil der Auspuffanlage zu beschädigen. Deshalb sollte man es nur im äußersten Notfall verwenden.

Luftübertragung von anderen Reifen

Eine weitere effektive, aber komplizierte Methode ist die Übertragung von Luft aus anderen Reifen. Der Mechanismus des Ventils verhindert das Entweichen von Luft aus dem Reifen. Wenn man allerdings den Ventilkern eines aufgepumpten Reifens entfernt, besteht das Risiko, mit mehreren platten Reifen dazustehen.

Bei der Verwendung dieser Methode muss man den Schlauch mit Aufsatzstücken versehen, ähnlich denen, die bei einem normalen Fahrzeugkompressor verwendet werden. Man kann auch einen Adapter verwenden, den man vorher beschaffen muss. Sobald der Schlauch an die Ventile der Reifen angeschlossen ist, wird die Luft aufgrund des Druckunterschieds aus dem aufgepumpten Reifen in den platten Reifen strömen.

Für den Lufttransfer ist es besser, mehrere aufgepumpte Reifen zu verwenden - so kann man ungefähr gleichen Druck in den Reifen erreichen, etwa 75% von dem, was benötigt wird (1,5 bis 1,8 bar in jedem Reifen).

Verwendung eines Feuerlöschers

Das Aufpumpen eines Reifens mit einem Feuerlöscher ist eine weitere verbreitete Methode, um das Problem zu lösen. Geeignet ist natürlich nur ein Kohlendioxid-Feuerlöscher (CO2), nicht ein Pulverlöscher. Da der durchschnittliche Autobesitzer normalerweise mit einem Pulverlöscher fährt, ist diese Methode weitgehend nicht anwendbar.

Wenn ein Feuerlöscher des geeigneten Typs zur Hand ist, sieht das Aufpumpen des Reifens recht einfach aus. Man muss die Düse des Geräts mit dem Ventil mittels eines Schlauchs verbinden. Beim Drücken der Auslöseklammer des Feuerlöschers strömt flüssiges Kohlendioxid nach außen. Beim Kontakt mit der Luft verwandelt es sich in einen gasförmigen Zustand und füllt in kurzer Zeit den Innenraum des Reifens.

Diese Methode hat ein paar Nachteile. Der erste ist die starke Abkühlung des Schlauchs und des Feuerlöschers beim Übergang von Kohlendioxid von flüssig zu gasförmig. Der zweite ist die Notwendigkeit, einen Schlauch mit einem Adapter zu erstellen, um ihn an den Feuerlöscher anzuschließen.

Unzuverlässige Methoden

Es gibt unter Autofahrern auch Gerüchte über andere Aufpumppmethoden, aber alle haben kritische Nachteile, die ihre Anwendung in der Praxis verhindern.

1. Aufpumpen mit Hilfe von Sprühdosen. Der Druck in solchen Dosen erreicht 2 bis 2,5 Atmosphären, was für einen Autoreifen durchaus ausreichend ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie einfach an das Ventil angeschlossen werden können. Das Hauptproblem liegt im inneren Luftvolumen des Reifens, das bis zu 25 Liter beträgt. Um den Reifen auf ein Minimum an Druck zu bringen, sind mehrere Dutzend Dosen erforderlich.
2. Aufpumpen durch Explosion - eine Methode, bei der die Energie der Explosion von brennbaren Flüssigkeitsdämpfen genutzt wird, in der Regel Benzin, WD-40 oder Vergaserreiniger. Neben dem offensichtlichen Brandrisiko liefert diese Methode nicht die gewünschten Ergebnisse - der Druck im Reifen erhöht sich nicht um mehr als 0,1 bis 0,3 Atmosphären.
3. Aufpumpen mit der Bremssystem des Fahrzeuges. Dafür muss der Behälter des Hauptbremszylinders entleert und das Reifenventil mit dessen Düse verbunden werden. Danach muss man das Bremspedal drücken, um Luft hineinzupumpen. Um den Reifendruck auf ein Minimum anzuheben, sind eine Vielzahl von Pedalbetätigungen erforderlich, was diese Methode unbrauchbar macht.
4. Aufpumpen durch Turbolader. Da der Ladegangdruck bei normalen Motoren nicht ausreicht, ist diese Methode ebenfalls ungeeignet.

Volkstümliche Aufpumpmethoden für einen platten Reifen können in einer Notsituation auf einer Landstraße helfen. Aber sie alle bieten entweder nicht genügend Druck, sind gefährlich oder schwer umzusetzen. Es ist also wichtig, immer eine Fahrzeugpumpe dabei zu haben - selbst die leistungsschwächste ist zuverlässiger als jede alternative Methode.