Die EU verpflichtet Autovermietungen, auf Elektroautos umzusteigen - ein raffinierter Plan
Die Europäische Kommission entwickelt heimlich einen Vorschlag, der große Unternehmen und Autovermieter ab 2030 dazu verpflichten wird, ausschließlich Elektroautos zu kaufen.

Dieser raffinierte Plan wird 60 % der Neuwagenverkäufe betreffen. Laut offiziellen Angaben wurden im Jahr 2024 in ganz Europa 10,6 Millionen Fahrzeuge verkauft.
Offiziell endet die Laufzeit von Verbrennungsmotoren in der EU im Jahr 2035 - und das war es scheinbar. Doch nun könnte die Europäische Kommission den Übergang von klimaschädlichen Benzin- und Dieselautos zu Elektroautos deutlich schneller vorantreiben als bisher angenommen.
Brüssel scheint mit den Fahrzeugflotten von Unternehmen beginnen zu wollen, um das Verbot von Verbrennungsmotoren zu beschleunigen. Deutsche Unternehmen befürchten, dass bis 2030 ein Elektroauto-Anteil von 100 % eingeführt wird. Dies würde den Großteil der Neuzulassungen in Europa betreffen.
Diskutiert wird die Einführung einer Elektroauto-Quote von bis zu 75 % ab 2027 und bis zu 100 % ab 2030 für Neufahrzeuge. Da der Begriff „Fahrzeugflotte“ von der EU sehr breit interpretiert wird, würde eine solche Maßnahme den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren beschleunigen. Denn zu den Fahrzeugflotten zählen beispielsweise Leasinggesellschaften und Mietwagen. Daher schlagen Leasinggesellschaften bereits Alarm: Mehr als die Hälfte aller in der EU verkauften Autos werden von Mitgliedern der Leaseurope-Vereinigung registriert, sagte deren Geschäftsführer Richard Knubben. Wenn die EU ab 2030 eine Elektroquote für Flotten einführt, wäre dies faktisch ein vorgezogenes Verbot von Verbrennungsmotoren durch die „Hintertür“.
Für Mietwagenunternehmen wie Enterprise, Hertz, Sixt und andere wird dies zu einem Problem: Im Jahr 2024 haben sie das Angebot an Elektroautos stark reduziert (berichtet DMM). Der Grund: geringe Nachfrage, insbesondere in Deutschland, hohe Wartungskosten und niedriger Restwert, die Elektroautos für den Verleih unrentabel machen. Deshalb greifen sie wieder auf billigere, aber klimaschädliche Verbrennungsmotoren zurück - zur Freude des VDA (Verband der Automobilindustrie) und der gesamten deutschen Autoindustrie. Doch nun könnten Elektroautos für sie zur Pflicht werden.
Allerdings ist auch dieser Plan umstritten. Die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) warnt: Eine Abschwächung des Verbots von Verbrennungsmotoren könnte Europa bis zu 1 Million Arbeitsplätze kosten (berichtet DMM). Wenn europäische Unternehmen keine führende Position in der Produktion von Elektroautos einnehmen, könnten Autos und Batterien künftig in anderen Ländern - wahrscheinlich in China - produziert werden, sagt T&E.
Die Automobilhersteller hingegen sehen das anders. Laut VDA basiert die T&E-Studie auf fehlerhaften Annahmen. Ein VDA-Sprecher behauptet, dass eine Verschärfung der Regulierung kaum Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft wachsen lassen wird. Im Gegenteil, der VDA pocht auf technologische Neutralität. Die Idee: Mit synthetischen Kraftstoffen wie E-Fuels (die allerdings 3-5 Mal teurer als herkömmliches Benzin sind) könnte auch mit Verbrennungsmotoren Klimaneutralität erreicht werden.
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